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Integration von Flüchtlingen wird bei der TSG Maxdorf groß geschrieben

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Weiter, weiter! Super!

„Weiter, weiter! Super!“ hört man mittwochs nachmittags in der Alois-Jung-Turnhalle. Abdi, der seit kurzem das Kleinkindturnen unterstützt, kann zwar noch nicht viele Worte in Deutsch – aber das, was er kann, reicht völlig aus, um mit den Kindern in Kontakt zu kommen. „Ich heiße Abdi. Ich komme aus Somalia“, erklärt er und freut sich, wenn die Kleinen versuchen, auf seine Frage „Wie heißt du?“ ihren Namen in Englisch auszusprechen. Die Aufgabe, als Übungsleiter-Assistent tätig zu sein, ist für beide Seiten förderlich: bei den Kindern (und Eltern) werden Hemmschwellen und Vorurteile abgebaut; Abdi lernt dabei spielend Deutsch.

„Sechs!“ – „Six!“ – „Nein, sechs!“ – „Si.. sechs!“ – „Gut, weiter. Sieben!“ – „Sieben“ … Deutsch gelernt wird auch im Krafttraining. Beim Gewichte stemmen werden Mustafe, Jana und die anderen nicht nur körperlich herausgefordert. „Ringfinger“ und „Handtuch“ werden ebenso schnell gelernt wie das Zirkeltraining.

Bei der TSG Maxdorf wird Integration seit Jahren großgeschrieben. Neben der langjährigen Kooperation mit der Lebenshilfe Ludwigshafen wird auch die Flüchtlingsarbeit immer bedeutender. Bereits im Jahr 2014 bot die TSG für Asylbewerber eine kostenlose Mitgliedschaft und somit die kostenlose Teilnahme am gesamten Sportangebot an. Damit war die TSG Vorreiter in der Verbandsgemeinde und darüber hinaus. Im Jahr 2015 ist dies umso wichtiger geworden. Asylbewerber nehmen an den verschiedenen Übungsstunden wie Aerobic, Lauftreff, Krafttraining oder Basketball teil.

Aber nicht nur die Teilnahme am Sportangebot ist ein Beitrag zur Integration. Auch die gemeinnützige Arbeit innerhalb des Sportvereins sorgt für eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Bei vielen Veranstaltungen der TSG sind Asylbewerber ehrenamtlich im Einsatz, wie beispielsweise beim Maxdorfer Triathlon, den Kindersporttagen oder dem Maxdorfer Gemüselauf. Obada hilft beim Würstchen grillen, Adam und Abdi unterstützen in der Gruppenbetreuung und Ali sichert die Kinder beim Klettern-Arbeitskreis.

Auch beim Bau des TSG-Kerwewagens haben zwei der Somalier die TSG fleißig unterstützt. „Macht ihr beim Umzug mit?“ fragt Doris. Adnan lächelt, nickt – dann ein schüchterner Blick in meine Richtung. „What did she say?“ flüstert er. Und auch wenn er anfangs nicht verstanden hatte, worum es eigentlich ging – als der Kerweumzug dann tatsächlich anstand, waren Adnan, Abdi, Mustafe und Eid mit Begeisterung dabei. Fröhlich verteilten sie Flyer, tanzten zur Rock’n’Roll-Musik und hatten jede Menge Spaß.

„Ich habe sofort erkannt, dass der Sport einen wichtigen Beitrag zur Integration von Asylbewerbern leisten kann“, erklärt der Vorsitzende der TSG, Bernd Lupberger. „Die Integration im Verein hilft, Vorurteile und Hemmschwellen abzubauen.“ Deshalb legt er Wert darauf, dass die Asylbewerber immer mit einbezogen werden. Und auch andere TSG- Mitglieder setzen sich ein: Sie spenden Sportkleidung, Ausrüstung (Lauf- und Hallenschuhe) und engagieren sich anderweitig.

Melanie Zusann, unsere Zumba-Trainerin, hat eine ganz besondere Idee: Unter dem Motto „Für unsere Flüchtlinge wird getanzt & gesammelt!“ fand am 17. Oktober 2015 in der Alois-Jung-Turnhalle eine 3-stündige Zumba-Party statt. Hierzu waren alle Zumba-Interessenten herzlich eingeladen. Das Ergebnis dieser tollen Veranstaltung konnte sich sehen lassen. Am Ende waren 700 € Spenden zusammen gekommen, die die TSG Maxdorf dem Netzwerk Hilfe in Maxdorf zweckgebunden für den Sprachunterricht zur Verfügung stellt.

Bericht: Carolin Lupberger

Fotos: Carolin Lupberger und Daniel Graf

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